Erfahrungsbericht

Marja Riekenbrauck (20 Jahre) hat in ihrem Freiwilligendienst zahlreiche Schulworkshops mitgemacht. Ihre Eindrücke von der Arbeit  mit einer inklusiven Klasse schildert sie hier.

Grenzen setzen - wichtiges Thema für Jugendliche mit Einschränkungen

Eine Aufgabe in meinem Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist die Vorbereitung und Durchführung von Schulworkshops zu den Themen „Zusammenleben & Zivilcourage“ sowie „Welt.Klima.Challenge“.

Eine ganz besondere Erfahrung war, als ich im April 2023 gemeinsam mit meiner Kollegin Friederike Worth in die LVR-Christophorusschule in Bonn fuhr. Es ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Wir durften an zwei Nachmittagen mit der Mädchen-AG unseren Workshop „Zusammenleben & Zivilcourage“ durchführen.

Zuerst das Klassenzimmer vorbereiten

Am Vormittag im Büro sprachen wir nochmal das Programm ab und packten die Materialien in die Satteltaschen unseres E-Lastenrades. Dann fuhren wir mit den Fahrrädern los. In der Schule angekommen, gerieten wir gleich ein bisschen in Stress. Der geplante Stuhlkreis konnte nicht wie sonst vorbereitet werden, da über die Hälfte der Schülerinnen im Rollstuhl saß. Der Raum musste auch noch für das Forum-Theater hergerichtet werden, danach bereiteten wir noch schnell unsere Materialien vor. Dann kamen schon die ersten Schülerinnen in den Klassenraum. 

Das Thema spielerisch erarbeiten

Im ersten Spiel ging es darum, Grenzen zu testen und die eigenen Grenzen aufzuzeigen. Eine Person geht auf eine andere Person zu und gibt dieser ein Stopp-Zeichen, wenn die eigene Grenze erreicht ist. Das Thema Grenzen setzen ist besonders für geistig und körperlich eingeschränkte Menschen wichtig, habe ich dabei gelernt. Und wir haben festgestellt, dass dieses Spiel mit Rollstuhlfahrer:innen genauso gut funktioniert wie mit Schüler:innen ohne Rollstuhl.

Ein besonderes Erlebnis

Den Schülerinnen mit Rollstuhl berichteten, dass es ihnen immer wieder passiert, dass sie von anderen Schüler:innen einfach so weggeschoben werden, weil diese empfinden, dass die Rollstühle im Weg stehen. Also spielten wir im Forum-Theater gemeinsam eine solche Szene nach. Die Aufgabe für die Betroffenen war es, „Stopp, ich fahre selber!“, oder einen anderen Satz mit gleicher Bedeutung zu sagen. Am Anfang gelang dies den Schülerinnen nur sehr holprig. Am Ende hat es aber jede geschafft, ihre eigenen Grenzen zu setzen. Das war auch für mich ein besonderes Erlebnis. 

Freude auf allen Seiten

Für mich waren diese Nachmittage besonders schön. Die Lehrerinnen, sowie die Schülerinnen waren sehr herzlich und dankbar. Es war wirklich spannend, den Schülerinnen beim Erleben unserer Methoden zuzuschauen. Man konnte ihnen anmerken, dass sie viel Freude bei unserem Workshop hatten. Und sie wollten direkt wissen, wann wir wieder kommen. 

Noch Fragen?

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. 

Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Ganzheitliche Erziehung im Zeichen der Beziehung

Die Pädagogik Don Boscos zeichnet sich durch ihre einzigartige Ausrichtung auf das christliche Menschenbild aus. Ihr Hauptziel ist es, junge Menschen zu "aufrichtigen Bürgern und guten Christen" heranzubilden. Dabei stand für Don Bosco eine ganzheitliche Erziehung im Vordergrund, die von Spaß, Nähe und Herzlichkeit geprägt war.

Don Bosco sah sich nicht nur als Erzieher, sondern auch als Seelsorger. Seine Pädagogik basierte auf der Idee der Vorsorge. Die von ihm geprägte Bezeichnung "Assistenz" verdeutlicht seine Sichtweise von Erziehenden als "Assistent:innen", die interessiert, aufmerksam, ermutigend und unterstützend agieren. Sie stehen den jungen Menschen stets zur Seite, sowohl fördernd als auch fordernd.

In der Pädagogik Don Boscos steht somit die Beziehung zwischen den Erziehenden und den jungen Menschen im Mittelpunkt. Sie schafft eine vertrauensvolle Umgebung, in der sich die jungen Menschen optimal entfalten können. Dieser Ansatz ermöglicht es, ihre Potenziale bestmöglich zu fördern und sie auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Zukunft zu begleiten.

 

 

 

Nein! Wir stehen für universelle Werte, die das Zusammenleben von Menschen verbessern. Dazu zählen Nächstenliebe, Respekt, Solidarität und Gerechtigkeit. Wir arbeiten mit allen Menschen zusammen, ganz gleich welcher Religion sie angehören. Wir sind dabei nicht katechetisch. Unsere Basis ist allerdings christlich: die Pädagogik Don Boscos und unsere Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit deren Spiritualität, in der Freude und Ermutigung im Vordergrund stehen.

Ja! Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeitenden, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.