Worum geht es im Projekt Welt.Klima.Wandel?
F: Es geht darum, junge Menschen nicht nur für das Thema Klimawandel, sondern ganz spezifisch für Klima(un)gerechtigkeit zu sensibilisieren. Um ihnen anschließend einen Gestaltungsraum zu geben, in dem sie aktiv werden können.
Was bedeutet Klima(un)gerechtigkeit?
F: Schaue ich mir als Europäerin meinen Lebensstandard an, stelle ich fest: jederzeit kann ich warm duschen oder sogar baden. Ab und an fahre ich Auto, ich kann die Anzahl der Elektrogeräte in meinem Haushalt kaum zählen, theoretisch könnte ich für 12 Euro von Bonn nach Berlin fliegen. Mein Land ist für weitaus mehr CO2-Ausstoß verantwortlich als viele andere Länder. Und wer leidet am meisten unter den Folgen des Klimawandels? Die Menschen im globalen Süden. Und darum geht es: zu erkennen, wer die Rechnung für den Lebensstil des globalen Nordens zahlt. Und genau das ist ungerecht!
Wie vermittelt man das Thema ohne moralischen Zeigefinger?
F: Indem man bei sich selbst anfängt. Kein Mensch lebt komplett klimaneutral. Zumindest in Europa, wo man allein schon durch den öffentlichen Konsum wie Licht oder Strom in Zügen einen Grundbetrag an CO2-Ausstoß mitverantwortet. Es geht nicht darum, den Jugendlichen Regeln wie ein MC Donald´s Verbot aufzuerlegen. Man muss authentisch bleiben und nicht nur davon sprechen, was die Schüler:innen machen können, sondern sich an die eigene Nase zu fassen.

Was hat mit Don Bosco zu tun?
F: Einer der wichtigsten Leitgedanken Johannes Boscos lautet: „Damit das Leben junger Menschen gelingt“ – Es liegt auf der Hand, dass es bei Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit um die Zukunft der Jugend geht. Wir möchten junge Menschen bei ihrer Identitätsbildung unterstützen und ihnen bei wichtigen Zukunftsfragen zur Seite stehen.
Wie geht ihr methodisch vor?
F: Unser oberstes Gebot ist der Bezug zur Praxis. Nicht nur reine Wissensvermittlung auf der kognitiven Ebene, sondern handlungs- und erlebnisorientiert. Wir arbeiten dabei nach dem Dreiklang des Globalen Lernens: Erkennen, Bewerten, Handeln. Die Jugendlichen erkennen, dass auch ihr eigenes Verhalten zählt. Eigene Gewohnheiten werden reflektiert und bewertet. Welche Produkte kauft ihr? Wo kommt eure Kleidung her? Wie oft geht ihr warm baden? Gemeinsam wird überlegt, wie man klimagerechtere Gewohnheiten in den Alltag integrieren kann.
Wie werden junge Menschen zu Klimabotschafter:innen?
F: Am Aktionstag treten die Schüler:innen in den Dialog mit der Gesellschaft. Dieser entsteht durch spannende Kooperationen mit Unternehmen, die ihre Räumlichkeiten für die Botschaften zur Verfügung stellen. Dieser außerschulische Ort lässt die Jugendlichen kreativ werden. Mit Sprüchen wie „Die Zeit tanzt uns davon!“, einem Bild eines Plastik spuckenden Wals „Weniger ist Meer!“ und geklebten Fußabdrücken, die den CO2-Ausstoß symbolisieren, wurden die Besucher:innen einer Tanzschule plötzlich zum Nachdenken über Klimaschutz angeregt. Diese Methode nennt man "Casual Learning" - sinngemäß "Lernen im Vorbeigehen". Eine kreative Methode, die den Schüler:innen Spaß macht und mit Spaß vertritt man auch gerne ernste Themen wie Klima(un)gerechtigkeit.

Das Projekt wird gefördert von Engagement Global aus Mitteln des BMZ.

Noch Fragen?
Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig.
Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.
Auf der Basis des christlichen Menschenbildes war es für Don Bosco das Ziel all seines Wirkens, junge Menschen zu „aufrichtigen Bürgern und guten Christen" heranzubilden. Ihm ging es um eine ganzheitliche Erziehung, die von Spaß, Nähe und Herzlichkeit geprägt war. Don Bosco verstand sich als Erzieher und Seelsorger zugleich. Seine Pädagogik der Vorsorge ist eine „Beziehungspädagogik". Don Bosco selbst prägte dafür den Ausdruck „Assistenz". Er sieht Erzieher*innen als „Assistent*innen", die interessiert und aufmerksam, ermutigend und unterstützend, mal fördernd und mal fordernd dem jungen Menschen zur Seite stehen.
Nein! Wir stehen für universelle Werte, die das Zusammenleben von Menschen verbessern. Dazu zählen Nächstenliebe, Respekt, Solidarität und Gerechtigkeit. Wir arbeiten mit allen Menschen zusammen, ganz gleich welcher Religion sie angehören. Wir sind dabei nicht katechetisch. Unsere Basis ist allerdings christlich: die Pädagogik Don Boscos und unsere Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit deren Spiritualität, in der Freude und Ermutigung im Vordergrund stehen.
Ja! Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeitenden, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.